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Gen-Z-Starren geht bei Tiktok viral: Das steckt dahinter

Der "Gen Z Stare" entfacht bei vielen Menschen starke Gefühle – häufig vor allem negative.
Der "Gen Z Stare" entfacht bei vielen Menschen starke Gefühle – häufig vor allem negative.bild: tiktok / snarkymarky
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Gen-Z-Starren geht bei Tiktok viral: Das steckt hinter der seltsamen Angewohnheit

Sie schauen, sagen aber nichts – und genau das sorgt gerade für Gesprächsstoff. Auf Tiktok kursieren Videos über den sogenannten "Gen Z Stare". Doch es geht um mehr als nur ein witziges Internet-Meme.
18.07.2025, 18:0918.07.2025, 18:09
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Jede Generation bringt ihre Eigenheiten mit: Boomer schreiben SMS wie E-Mails, Millennials erledigen wichtige Dinge immer noch lieber am Laptop als am Smartphone – und die Gen Z schweigt. Oder besser gesagt: Sie starrt. In einer Welt, die ohnehin schon von Screens und Emojis überflutet ist, fällt es immer schwerer, ein echtes Gespräch zu führen.

Was früher ein beiläufiges "Wie geht’s?" war, wird heute schnell zur sozialen Ausnahmesituation. Die Frage ist nur: Haben junge Leute einfach keine Lust auf soziale Interaktion? Oder haben sie wirklich verlernt, zu kommunizieren? Die Antwort darauf liefert ein neuer viraler Trend auf Tiktok – und ein Begriff, der gerade das Internet spaltet: der "Gen Z Stare".

Gen-Z-Trend auf Tiktok: Warum starren die so?

Der Trend erhitzt auf Tiktok die Gemüter und liefert jede Menge virale Sketche. Gemeint ist mit dem Stare beziehungsweise Starren der leere, ausdruckslose Blick, mit dem viele junge Menschen auf Smalltalk, Fragen im Kundenservice oder ganz normale soziale Interaktionen reagieren. Statt einem freundlichen "Ja, gern" gibt es manchmal einfach nur: Blick. Stille. Ladebalken.

Die Sketche zeigen typischerweise Szenen aus dem Alltag: Eine Kassiererin steht wortlos hinter der Kasse, während ein Kunde versucht, ein Gespräch zu starten – vergeblich.

Tiktoker Mark Gaetano, aka Snarky Marky, hat mit einem dieser Clips über 2,3 Millionen Views erzielt. In den Kommentaren heißt es: "Es sind buchstäblich einfach nur erschöpfte Teenager, die Schule und Nebenjob irgendwie unter einen Hut bringen müssen."

Ein anderer Kommentar bringt es pointiert auf den Punkt: "Der Gen Z Stare ist meistens einfach nur die komplette Fassungslosigkeit über das, was man da gerade erlebt."

Gen Z durch Pandemie geschädigt? Viraler Tiktok-Trend symptomatisch

Doch nicht alle finden das sympathisch. Eine andere Tiktokerin berichtet in ihrem eigenen Video: "Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich versucht habe, Nachbarn zu grüßen, die im Teenageralter sind, und sie schauen dich an, als hätten sie gerade einen Geist gesehen."

Es gehe lediglich um "normale menschliche Interaktion", das Starren sei dementsprechend schwer zu erklären.

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Die Diskussion geht aber über Tiktok-Witzchen hinaus. Dahinter steckt eine ernste Frage: Hat die Pandemie der Gen Z die soziale Leichtigkeit geraubt? Wie "USA Today" berichtet, könnten Lockdowns, Online-Unterricht und ständige Bildschirmpräsenz das soziale Verhalten junger Menschen nachhaltig beeinflusst haben.

Demnach habe eine Untersuchung 2024 herausgefunden, dass fast die Hälfte aller Teenager dauerhaft online ist. Laut dem US-amerikanischen Psychologen Jonathan Haidt, der Gen Z als "die ängstliche Generation" bezeichnet, zeigt sich bei jungen Leuten eine zunehmende Isolation, wie "USA Today" zitiert.

Auch der frühere Leiter des öffentlichen US-Gesundheitsdienstes Dr. Vivek H. Murthy warnte laut der Zeitung, dass junge Erwachsene fast doppelt so häufig von Einsamkeit betroffen sind wie Menschen über 65.

All diese Entwicklungen sollen darauf hinweisen, dass die Generation im Zuge der Pandemie, etwa durch Lockdowns, wichtige soziale Fähigkeiten nicht richtig entwickelt oder einfach nicht ausgeprägt genug hat.

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